Die Avifaunistische Kommission (AFK)
von BirdLife Österreich
Aufgaben der AFK
Mit der steigenden Zahl von Vogelbeobachterinnen und Vogelbeobachtern stieg auch die Zahl von Seltenheiten-Nachweisen in den letzten Jahrzehnten deutlich an. Das Ziel der AFK ist es hierbei die Meldungen anhand der begleitenden Dokumentation auf ihre Eignung für weiterführende wissenschaftliche Auswertungen zu sichten und prüfen. Sie beurteilt also keineswegs die Fähigkeiten einzelner Beobachterinnnen und Beobachter, sondern die Qualität einer Dokumentation. Zumindest zweimal im Jahr finden Beurteilungs-Sitzungen statt, deren Ergebnisse auf der Homepage der AFK abrufbar sind und in periodischen Abständen in Publikationen in Egretta zusammengefasst werden.
Die AFK beschäftigt sich auch mit der Beurteilung des Auftretens von Vogelarten, die eventuell aus Haltungen entkommen sind (sog. Gefangenschaftsflüchtlinge) oder absichtlich freigesetzt wurden und regelt eine einheitliche Einstufung derartiger Nachweise.
Ursprung der AFK
Die Aufarbeitung der Nachweise seltener Vogelarten fand in Österreich ursprünglich v.a. im Rahmen der Bearbeitung des Handbuches der Vögel Mitteleuropas statt. 1980 formierte sich unter der Leitung von Kurt Bauer eine konkrete Arbeitsgruppe (Raritätenkommission) der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde, der Vorläuferorganisation von BirdLife Österreich, die sich der Thematik widmete und bis heute als Gremium (mit eigener Geschäftsordnung) mit maximal 10 Mitgliedern besteht.
Nach einer ersten kurzen Zusammenstellung 1980 über Nachweise von „Raritäten“ in Österreich, erscheinen seit 1995 regelmäßig umfassende Berichte über die bekannt gewordenen Beobachtungen von Seltenheiten.
Warum die Beobachtung einer Rarität melden?
Durch die möglichst vollständige Dokumentation und Auswertung von Nachweisen seltener Arten kann der aktuelle Status und vor allem mögliche Veränderungen zum Auftreten erkannt und dokumentiert werden. Allfällige Verschiebungen im zeitlichen wie räumlichen Auftreten werden sichtbar.
International vereinheitlichter Methoden
Da die europäischen Seltenheiten-Kommissionen auf Basis international vereinheitlichter Methoden (Guidelines der Association of European Records and Rarities Commitees) arbeiten, können die Ergebnisse auch überregional verglichen und im Kontext beurteilt werden.
Aufruf zum Melden
Unterstützen Sie die Dokumentation des Auftretens seltener Vogelarten mit Ihren Meldungen, die einen wertvollen Beitrag zur Avifaunistik in Österreich liefern!