Für 190 Jahre galt der Kaiseradler in Österreich als ausgestorben. Durch intensive nationale und internationale Schutzbemühungen begünstigt, siedelte sich der mächtige Großvogel 1999 wieder an-ein großer BirdLife Erfolg! Seitdem erholt sich der Brutbestand in Österreich kontinuierlich. 2016 zählen wir insgesamt 31 junge Kaiseradler, das sind 11 Jungadler mehr als noch im Jahr zuvor. Davon brüteten 13 in Niederösterreich und 5 im Burgenland.
Nun beginnt die kritische Zeit für die jungen Kaiseradler, welche erst im Alter von vier bis fünf Jahren geschlechtsreif werden und ihren eigenen Nachwuchs großziehen können. Bis dahin gelten sie als besonders gefährdet. Insbesondere die illegale Verfolgung sowie Kollisionen und Stromschläge an Stromleitungen und Windkraftanlagen bringen den unerfahrenen Adlern oft den Tod. Nur jeder fünfte Jung-Adler überlebt bis zur Geschlechtsreife. Dabei können Kaiseradler durchaus an die 30 Jahre und älter werden.
Schutz durch Besenderung und Beringung
BirdLife besendert bereits seit 2011 die jungen Kaiseradler, um mehr über deren Verhalten zu erfahren. Durch die Beobachtung über die letzten Jahre hinweg lässt sich bereits sagen, dass sich Kaiseradler besonders dort wohlfühlen, wo sie eine abwechslungsreiche Agrarlandschaft mit vielen Brachen und hohen, alten Bäumen vorfinden.
Aus diesen Daten leitet BirdLife wesentliche Schutzmaßnahmen für die Adler ab.
Kampf gegen illegalen Verfolgung
Darüber hinaus können Fälle von Greifvogelverfolgung an besenderten Kaiseradlern rasch und genau nachverfolgt werden. Diese stellt nämlich nach wie vor die größte Gefährdung für die Greife dar. Hintergrund der illegalen Verfolgung ist, dass Kaiseradler oftmals – vor allem aufgrund eines veralteten Jagdverständnisses – fälschlicherweise als Konkurrenten angesehen und daher verfolgt werden. Neben dem Leid der Tiere werden so auch jahrelange Schutzbemühungen zunichtegemacht. BirdLife setzt daher besonders auf die Aufklärung und Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung.
Der leichte GPS Sender mit eigener Solarzelle wird von BirdLife Experten sorgfältig an die jungen Kaiseradler angepasst. Dabei wird er wie ein kleiner Rucksack mit größter Vorsicht umgehängt und angepasst. Die Standortdaten des Senders werden punktgenau übermittelt, weshalb BirdLife Mitarbeiter stets über den Aufenthaltsort des Adlers informiert sind. Diese werden aus Naturschutzgründen nicht preisgegeben, allerdings sind Wanderrouten der in den Vorjahren besenderten Kaiseradler online unter www.satellitetracking.eu einsehbar.