Im Wienerischen auch Gießvogel genannt, bewohnt der Mittelspecht (Dendrocopos medius) in Wien weite Bereiche des Wienerwaldes, die Auwaldbereiche der Donau und den Schlosspark Schönbrunn. Es lohnt sich jedoch auch, in anderen großen Parks (z. B. Türkenschanzpark) in der Stadt nach ihm Ausschau zu halten, gab es bislang auch dort einzelne Beobachtungen.
Insgesamt brüten in Wien geschätzte 260 bis 350 Brutpaare.
Seine Kennzeichen
Der Mittelspecht ist nur etwas kleiner als der Buntspecht, besitzt aber einen deutlich kürzeren Schnabel und einen rundlicheren Kopf. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen besitzen einen roten Scheitel und die Unterschwanzdecken sind rosa, statt sattrot wie beim Buntspecht, gefärbt. Der Bauch istseitlich zart dunkel gestrichelt.
Den Mittelspecht wird man kaum trommeln hören, viel häufiger ertönt sein charakteristisches Quäken oder die nasal vorgebrachte Rufreihe „KICK kück-kück-kück-kück...“.
Der Mittelspecht benötigt als Lebensraum alte Baumbestände, bevorzugt mit grobborkigen Bäumen. So liebt der Mittelspecht es, in der rissigen Borke alter Eichen nach Insekten und deren Larven zu stochern. Nach seiner Nahrung hackend wird man den mittelgroßen Specht dagegen seltener beobachten.
Fotos: (c) W. Kantner, T. Hochebner