Der Blutspecht (Dendrocopos syriacus) schaut dem Buntspecht zum Verwechseln ähnlich, unterscheidet sich aber u.a. dadurch, dass im Gesicht der schwarze Wangenstreif nicht bis zum Nacken reicht und die Unterschwanzdecken ein blasseres Rot aufweisen. Auch bei seinen Rufen muss man gut hinhören, klingen sie doch etwas weicher „gück“ als das relativ harte „kick“ des Buntspechts.
Wärmeliebende Spechtart
Der Blutspecht bevorzugt als Lebensraum das offene Kulturland.
So findet man ihn in lichten Wäldern, Gärten, Parks, Weinbaugebieten oder Alleen.
In Wien kommt er überwiegend im östlichen und südlichen Teil der Stadt vor. Hier wird sein Bestand auf etwa 300-450 Brutpaare geschätzt.
Obst-Liebhaber
Der Blutspecht ist ein wahrer „Mischkost“-Esser: Er frisst zwar wie andere Spechte auch Insekten und Insektenlarven, doch macht die pflanzliche Kost mindestens die Hälfte der Nahrung aus. Selbst die Jungen bekommen häufig Früchte wie Kirschen, Weichseln, Himbeeren usw. zu fressen. Im Sommer und Herbst werden gerne Nüsse oder die Kerne von Steinobst wie Marillen, Pfirsiche, Zwetschgen, aber auch Mandeln genutzt. Obstbäume, aber auch Nussbäume sind für den Blutspecht deshalb besonders wichtig! Auch wurde der Blutspecht schon in Wiener Parks ausdauernd am Boden nach Regenwürmern suchend beobachtet.
Seine Bruthöhle legt der Specht in unterschiedlichsten Baumarten an. Mitte April bis Mai legt das Weibchen darin seine Eier. Nach der Brutzeit gehen das Männchen und das Weibchen wieder getrennte Wege, Blutspechte finden aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit im darauffolgenden Jahr wieder als Paar zusammen.
Fotos: (c) T. Ranner, H.J. Lauermann, W. Schweighofer